Wenn es um Kartonagen und Schachteln geht, ist die Wahl des richtigen Materials von entscheidender Bedeutung. Es gibt grundsätzlich drei Arten von Materialien, aus denen Kartons und Schachteln hergestellt werden: Papier/Pappe, andere Materialien wie Kunststoffe und Graspapier.
Kartons und Schachteln aus Papier/Pappe sind besonders stabil und dennoch leicht, was zu geringeren Porto- und Transportkosten führt. Außerdem sind sie leicht zu recyceln und in einer Vielzahl von Standardgrößen und -ausführungen erhältlich. Aber auch individuelle Größen und Konstruktionen sind schnell und einfach produzierbar.
Innerhalb der Kategorie Papier/Pappe gibt es zwei Arten von Kartons und Schachteln: Wellpapp-Kartons und Kartons aus Vollpappe. Es gibt auch unterschiedliche Konstruktionsformen, die durch den sogenannten FEFCO-Code definiert werden. Der am häufigsten verwendete Code ist der Fefco 0201.
Was bedeutet der FEFCO-Code?
Der FEFCO-Code steht für die Fédération Européenne des Fabricants de Carton Ondule und ist ein internationaler Code zur Beschreibung von Verpackungsmitteln aus Well- und Vollpappe. Wir beraten Sie gerne bei der Auswahl der passenden Kartonagen für Ihren individuellen Bedarf.
Die ersten beiden Ziffern des FEFCO-Codes stehen für den Grundtyp der Verpackung:
Wellpapp-Kartons sind eine beliebte Wahl für Verpackungen aufgrund ihrer aussergewöhnlich hohen Festigkeit und Stabilität. Dies ist auf die Wellenform der Papierlagen zurückzuführen, die eine hohe Qualität und Steifigkeit gewährleisten. Die Wellenform sorgt dafür, dass die Kartons auch bei schweren Inhalten nicht zusammenbrechen oder beschädigt werden.
Je nach Anzahl der gewellten Papierlagen zwischen den glatten Aussen- und Innenwänden gibt es 1-, 2- und 3-wellige Kartons. Die Papierqualität der Außen- und Innenwände sowie die Form der Wellen beeinflussen die Tragkraft eines Kartons maßgeblich.
Die Bezeichnung "Pappe" für Wellpappe ist historisch bedingt, da früher das Zusammenkleben von Papier als "pappen" bezeichnet wurde. Doch heute ist Wellpappe ein wichtiger Rohstoff für die Verpackungsindustrie, da sie umweltfreundlich und recyclebar ist.
Die Papierqualität ist ein entscheidender Faktor bei der Wahl des richtigen Deckenpapiers. Es gibt verschiedene Arten von Papierqualitäten wie das Kraftpapier, Testliner und Schrenzpapier. Kraftpapier, auch bekannt als Kraftliner, besteht fast ausschliesslich aus langfaseriger Frischfaser, die aus Holz gewonnen wird und somit eine besonders hohe Qualität aufweist. Aussen- oder Innendecken aus Kraftlinerpapier sind aufgrund ihrer hohen Berstfähigkeit und Nassfestigkeit ideal für den Einsatz als Deckenpapier geeignet. Im Gegensatz dazu ist Testliner aus Alt- und Zellstoffanteilen hergestellt und weist eine deutlich geringere Berstfestigkeit und Nassfestigkeit auf. Dies liegt daran, dass die Fasern deutlich kürzer sind. Schrenzpapier wird aufgrund seiner geringen Qualität (Stabilität) nicht als Deckenpapier eingesetzt. Es wird aus unsortierten, recycelten Altpapierfasern aller Art hergestellt und ist aufgrund seines hohen Anteils an Sekundärfasern umweltfreundlich und kostengünstig. In der Verpackungsindustrie wird Schrenz vor allem als Stopfpapier zum Ausfüllen von Hohlräumen sowie als Zwischenlage in Kartons oder auf Paletten eingesetzt. Es wird auch oft als Wellenpapier in unterschiedlichen Wellenhöhen oder als Zwischendecke bei 2-welliger Pappe verwendet. Die richtige Papierqualität ist also unerlässlich, um die Stabilität und Qualität der Verpackung zu gewährleisten.
Berstfestigkeit (Berstdruck)
Die Berstfestigkeit beschreibt die Fähigkeit einer kreisförmig eingespannten Papierprobe, einem kontinuierlich steigenden Druck standzuhalten, bis sie schließlich berstet. Eine hohe Berstfestigkeit ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal und sorgt dafür, dass die Verpackung auch bei hohem Druck stabil bleibt.
Durchstosswiderstand
Beim Durchstosswiderstand wird die Energie gemessen, die benötigt wird, um die Wellpappe mit einem pyramidenförmigen Durchstosskörper zu durchstossen. Je höher der Durchstosswiderstand, desto widerstandsfähiger ist die Verpackung gegenüber Stössen und Erschütterungen.
Kantenstauchwiderstand (ECT)
Der Kantenstauchwiderstand gibt den maximalen Widerstand an, den eine Probe mit stehenden Wellen einer in dieser Richtung wirkenden Kraft entgegensetzt. Eine hohe ECT zeigt, dass die Verpackung auch bei seitlichem Druck stabil bleibt.
Stapelstauchwiderstand (BCT)
Der Stapelstauchwiderstand wird durch eine Stauchprüfung ermittelt, bei der eine ungefüllte Wellpappenverpackung mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit belastet wird, bis sie schließlich zusammenbricht. Eine hohe BCT sorgt dafür, dass die Verpackung auch bei stapelbedingtem Druck stabil bleibt.
Insgesamt sind diese Qualitätsmerkmale entscheidend für die Stabilität und Sicherheit von Verpackungen aus Wellpappe. Eine hohe Qualität sorgt nicht nur für zufriedene Kunden, sondern auch für einen reibungslosen Transport und eine erfolgreiche Produktauslieferung.
Vollpappkartons sind eine Variante von Kartons, bei denen die Kartonwände aus einer einzigen dicken Papier- oder Pappschicht bestehen. Im Gegensatz zu Wellkartons gibt es keine Innen- und Außenwände mit Wellen dazwischen. Durch die konstruktionsbedingte Faltung entstehen beim Aufbau oft doppelte Seitenwände. Vollpappkartons sind in der Regel nicht so stabil wie Wellkartons und eignen sich daher eher für leichtere Packgüter. Oft haben sie einen separaten Deckel.
Kartons aus Well- oder Vollpappe zeichnen sich durch ihre Nachhaltigkeit aus, da sie aus einem nachwachsenden Rohstoff, nämlich Holz, hergestellt werden und recycelbar sind. Viele Kartons werden sogar aus recyceltem Papier oder Pappe produziert. Es gibt auch FSC-zertifizierte Kartons, die eine besonders umweltfreundliche Produktion garantieren.
Graskartons sind eine innovative und umweltfreundliche Lösung im Bereich der Verpackungen. Anders als herkömmliche Kartons bestehen sie zu 30% aus Grasfasern und zu 70% aus Altpapier. Diese Kombination macht die Produktion von Graskartons besonders ressourcenschonend, da weniger Wasser und Energie benötigt werden. Zudem ist Gras ein schnell nachwachsender Rohstoff im Vergleich zu Holz. Auch die Recyclingfähigkeit von Graskartons ist beeindruckend - sie können zu 100% wiederverwendet werden. Ein weiterer Pluspunkt: Das Gras für die Produktion stammt ausschliesslich von landwirtschaftlichen Ausgleichsflächen und wird nicht als Futtermittel für Tiere eingesetzt.
Graskartons sind in denselben Formaten und Bauweisen wie herkömmliche Wellpapp- und Vollpappkartons erhältlich und können auch bedruckt werden. Obwohl ihre Stabilität nicht ganz mit der von vergleichbaren Kartons aus Well- und Vollpappe vergleichbar ist, erfüllen sie dennoch ihre Funktion als Verpackungsmittel vollständig.
Modulkartons sind spezielle Kartons, die auf palettenoptimierte Maße zugeschnitten sind. Das bedeutet, dass sie ohne Überstand oder ungenutzte Fläche auf Euro- oder Industriepaletten gestapelt werden können. Dadurch wird der Platz auf der Palette optimal ausgenutzt und Frachtkosten sowie -raum eingespart. Modulkartons sind somit eine effiziente und praktische Lösung für den Transport von Waren.